Benjamin Lackner
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Benjamin Lacknerpiano
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Mathias Eicktrumpet
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Mark Turner/ Maciej Obarasaxophone
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Linda May Han Oh / Paul Kleberbass
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Matthieu Chazarencdrums
Der deutsch-amerikanische Pianist Benjamin Lackner veröffentlichte mehrere Alben mit seinem langjährigen Trio, bevor er 2022 mit Last Decade sein ECM-Debüt gab. Auf dem Album wird der in Berlin lebende Pianist von seinen ECM-Kollegen Mathias Eick und Manu Katché sowie dem Bassisten Jérome Regard begleitet. Das Album wurde bei seiner Veröffentlichung von der Kritik hoch gelobt. Das Magazin Stereophile schrieb: „ECM hat 2022 einige gute Alben veröffentlicht, aber nur wenige sind so schön wie dieses.“ In der Schweizer Wochenzeitschrift Weltwoche bezeichnete Peter Rüedi Lackners Musik als „eine Art klassische Musik“ und lobte sie als „Meisterwerk, das in einem fast hypnotischen melodischen Strudel aus acht Originalkompositionen Lackners auf jede solistische ‚Extravaganz‘ und spektakuläre Kunstfertigkeit verzichtet und stattdessen einen hochintegrierten Klang und einen intimen Gedankenaustausch bietet“.
Neues Album bei ECM: „Spindrift“. Zurück mit einem neu formierten Quintett, das sich für eine besonders fruchtbare Session 2024 in Südfrankreich zusammengefunden hat, präsentiert der deutsche Pianist Benjamin Lackner eine andere und spannende Seite seines kompositorischen Ansatzes. Der Trompeter Mathias Eick ist der einzige Rückkehrer aus Lackners Debütalbum Last Decade und ist in einem auffälligen Dualismus mit Mark Turners eigenwilligem Saxophon-Dialekt zu hören, der ein Schlüsselmerkmal des Zusammenspiels ist, das Spindrift durchzieht. Zu dem Horn-Duo und dem Pianisten gesellen sich die unvergleichliche Bassistin Linda May Han Oh und der französische Schlagzeuger Matthieu Chazarenc, der bereits vor Lackners Zeit bei ECM Teil seines Trios war. Subtile Fanfaren treffen auf kontemplativen Lyrismus in einem Programm aus Eigenkompositionen, bei dem Melodie und Ensemblechemie stets im Vordergrund stehen. Saxophon und Trompete übernehmen die Führung, bilden ihre eigene kleine Ensemble-Sektion und tragen mit elegant verwobenen Linien und eindrucksvollen Soli zu einem besonders harmonischen Gruppensound und einer melodiösen Reihe von Songs bei. Das Album wurde von Manfred Eicher produziert.
“Man kann Benjamin Lackners zweites Album für ECM auf ganz unterschiedliche Weise hören. Mit Saxofonist Mark Turner, Trompeter Mathias Eick, Bassistin Linda May Han Oh und Drummer Matthieu Chazarenc ist dem deutsch-amerikanischen Pianisten eine Suite von erhabener Schönheit gelungen…Diese Musik legt sich wie ein wärmender Mantel um die Erwartung des Ohres. Lackners Melodien sind auf Anhieb einnehmend, das zugewandte Miteinander der fünf Beteiligten ebenso magisch wie magnetisch. Doch je tiefer man sich auf die Stücke einlässt, desto mehr macht sich zumindest in einigen Tracks auch ein unterschwelliges Unbehagen bemerkbar. Benjamin Lackner ist ein feinsinniger Beobachter gesellschaftlicher Veränderungen, die ihm nicht immer nur gefallen müssen. „Spindrift“ beschreibt bei aller Schönheit keinen eskapistischen Ausnahmezustand, sondern erweist sich vielmehr als subtiler Kommentar zu der Zeit, in der die Musik entstand.” – Jazzthing
“Wie sich Eick und Turner im längsten Stück ‘Mosquito Flats’ in einem Frage-und-Antwort-Spiel die motivischen Bälle zuwerfen, in anderen Kompositionen sich ihre Linien umspielen und kontrapunktieren, ist von großem klanglichen Reiz und führt diese insgesamt kontemplativ entspannte Session auch immer wieder zu intensiveren Momenten. Bassistin Linda May Han Oh ist zuverlässig aufmerksam wie immer, und Schlagzeuger Matthieu Chazarenc, der auch das einzige nicht von Lackner stammende Stück beigesteuert hat, versteht sich mehr als kreativ kolorierender Mitgestalter den als taktgebender Antreiber. Schönes Album, das von den atmosphärischen Kompositionen des Leaders und der Chemie eines besonderen Bläsergespanns lebt.” – Jazzpodium
“Die zehn tatsächlich vorwiegend behutsam «lyrischen» Stücke von «Spindrift» stammen (bis aufeines von Chazarenc) von Lackner. Solistisch inszeniert sich der allerdings keineswegsselbst. Im Gegenteil, manchmal bringt er sich fast zum Verschwinden und überlässt das Feld den beiden coolen, eindringlichen, ungemein flexibel mal im Einklang fliessenden, mal sich umrankenden Bläsern. Die suchen ihrerseits nicht solistisch extravagante Flüge. Sie denken Lackners oft dunkel schimmernde Kompositionen weiter, ohne Scheu vor gelegentlichem Wohlklang. Zuweilen ist kaum auszumachen, was hier geschrieben, was improvisiert ist. Am Ende hinterlässt uns dieses Album mit seiner strahlenden Melancholie in einem meditativen Nachhall. Als wäre sein Ziel die Stille
danach.” –Weltwoche
“Und der Berliner Pianist und Brad-Meldau-Schüler Benjamin Lackner hat für sein neues
Album„Spindrift“ ein internationales All-Star-Quintett rekrutiert, das reichlich Glanz in die
Unterfahrt-Hütte bringt: Neben dem französischen Drummer Matthieu Chazerenc spielen die amerikanische Star-Bassistin Linda May Han Oh, der norwegische Mathias Eick und der polnische Saxofonist Maciej Obara (beide ECM-Künstler und „BMW Welt Jazz Award“-Gewinner) an seiner Seite.”– Sueddeutsche Zeitung
“Aber seine leisen, poetischen Lieder spenden Trost, helfen, sich zu sammeln. „Spindrift“ meint feine Meeresgischt. Oderfeinen Schnee, der im Wind wirbelt. Beides trifft. Begleitet wird der deutsch-amerikanische Pianist vom Saxofonisten Mark Turner, dem Trompeter Mathias Eick, der Bassistin Linda May Han Oh und dem Schlagzeuger Matthieu Chazarenc. Sie setzen diese Kompositionen der Achtsamkeit kongenial um. Manchmal umspielen sich die Bläser kontrapunktisch wie in „Chambary“ und „Anacapa“. Die Melodiebezogenheit erinnert an Carla Bley (allerdings ohne deren Hang zur Ironie). In diese feinen Klanggedichte mag man eintauchen, sich an ihren Einfällen laben.” – Westfaelischer Anzeiger
“Der Pianist Benny Lackner wirbelt mit seinem Quintett feinste Melodien auf, mit zeitlosem
Wiedererkennungswert, die dem Hörer lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Jazz für die Ewigkeit!” – JazzZeitung.de
“Ein deutscher Pianist lädt einen norwegischen Trompeter, einen US Saxofonisten, eine aus
Malaysia stammende Bassistin und einen französischen Schlagzeuger in ein Studio in der
französischen Provence ein, um seine atmosphärischen Kompositionen mit Leben zu erfüllen – internationaler und diverser als auf „Spindrift“ geht es kaum.”– OVB-Heimatzeitungen.de
“‘Spindrift’ lebt von einer Gemeinschaftlichkeit der Akteure, von einer musikalischen
Bruderschaft, ohne dass dabei einer der Instrumentalisten seine Individualität hätte aufgeben müssen, oder aus diesem lyrischen Ensembleklang ausgeschert wäre. Das liegt, neben der charismatischen Spontanität an der immensen Offenheit jedes einzelnen Spielers gegenüber seinem Nebenmann. So entsteht ein in sich geschlossenes, aber doch nonkonformistisches Klangbild, das von einer außergewöhnlichen, stillen Leidenschaft getrieben scheint. Grundlage hierfür bilden neun Kompositionen aus der Feder des deutsch-amerikanischen Pianisten Benjamin Lackner. […] Lackner konnte mit seiner absoluten Wunschbesetzung aufnehmen, zu der Mathias Eick (Trompete), Mark Turner (Saxophon), Linda May Han Oh (Bass) und Matthieu Chazarenc gehören. Sie alle beleben die Aufnahmen mit der Kraft außergewöhnlicher Poesie, mit einer Intensität offenkundiger Würde, der Inspiriertheit melodischer Impressionen. Die aufeinander abgestimmten, weiten Themenbögen der beiden Bläser stehen dabei überwiegend im Mittelpunkt der Aufnahmen. Der brüchige, elegische Sound des Norwegers Eicks und das sonore Tenor des
Amerikaners Turner beschwören eine sehnsüchtige Atmosphäre. Es sind mal mehr, mal weniger temperamentvolle Schwaden berührender Hymnen, die eine atmende Ruhe vermitteln und dabei von der Rhythmuscrew aufgrund der stimmigen Dynamik sanft wie selbstlos getragen werden.” – Kultkomplott
“Maßgeblich für die Stimmigkeit dieser Einspielung ist vor allem die Chemie zwischen den beiden Bläsern: Wie Matthias Eick und Mark Turner sich kontrapunktisch umspielen, in solistischem Frage-und-Antwort-Spiel ergänzen und kontrastieren, lässt die eher impressionistischen Farben des deutsch-amerikanischen Jazzmusikers Benjamin ‘Benny’ Lackner immer wieder intensiv aufleuchten. Das ergibt ein wohlklingendes, aber durchaus spannungsreiches Hörerlebnis, kontemplativ in der Grundstimmung, aber auch mit immer wieder expressiv genutztem Steigerungspotenzial.” – Münchner Merkur
“Eine musikalische Seltenheit. Die sprachliche Rarität als Albumtitel hat Benjamin Lackner klug gewählt. Denn auch die Musik des Pianisten ist eine Seltenheit. Lackner steht für luftige und reduzierte Arrangements, in denen er seine warmen und fluiden Melodien wohldosiert platziert.” – Soundsandbook.com
“Die wundervollen Stimmungsbilder, die der deutsch-amerikanische Pianist in Stücken wie
‘Mosquito Flats’ und ‘Anacapa’ in eine geheimnisvolle musikalische Parallelwelt transferiert,
können nur von Musikern weitergeführt werden, die wie Mathias Eick (trp) und Mark Turner (sax) die ästhetische Auffassung des Leaders teilen. Ihre epischen Improvisationen werden von der Bassistin Linda May Han Oh sensibel zu einer harmonischen Einheit zusammengefügt.” – Stereo
“Lackners Stücke sind wie schon auf den Vorgängern „Last Decade“ und „Drake“ von einer
Melodie-Affinität getragen, die entfernt an die Pop-, Folk- und Klassik-Adaptionen seines
pianistischen Mentors Brad Mehldau erinnert. Wer genau hinhört, merkt aber, dass in
„Spindrift“ eine Sorge eingeschrieben ist, die den Deutsch-Amerikaner nicht erst seit der
vergangenen US-Wahl bewegt. Seine neuen Kompositionen wirken ausgesprochen zerbrechlich und vermitteln oftmals ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohung. Sei es durch das vom Schlagzeug evozierte Ticken einer imaginären Uhr in „Anacapa“, sei es durch die schroffen Akkorde und die sirenenartigen Warntöne des Saxofons in „Fair Warning“. Und wer bei dem von verschatteten Klaviertönen umrankten Basssolo im Stück „Murnau“ zuallererst an den Regisseur von „Nosferatu“ denkt, dürfte wohl nicht ganz falsch liegen. Dennoch vermittelt „Spindrift“ kein Gefühl von Mutlosigkeit. Ganz im Gegenteil: Das Album ist vielmehr ein eindringliches Statement für die Notwendigkeit von Zusammenhalt und Gesprächsbereitschaft in Zeiten anschwellender Misstöne.” – Rondo Magazine
“Das Programm, bestehend aus Eigenkompositionen, es besticht durch subtile Fanfaren und
kontemplativen Lyrismus, wobei stets die Melodie und das Ensemblezusammenspiel im
Mittelpunkt stehen. Saxophon und Trompete übernehmen die Führung, agieren als eigenständige Einheit und bereichern den Sound mit elegant verflochtenen Linien und beeindruckenden Soli. Das Ergebnis ist ein besonders harmonischer Gruppensound mit melodischen Stücken, die einen unwiderstehlichen Sog entwickeln.” – Vinyl -Fan.de
“Ist das nicht schön? Diese feinen Klangwirkungen von Mark Turners Tenorsaxophon-Spiel und Mathias Eicks Trompete in diesem Stück, „Out oft he Fog“, von Pianist und Bandleader Benjamin Lackner – aus dessen neuer CD „Spindrift“.– BR Klassik
“Benjamin Lackners zweites Album auf ECM begeistert nicht nur mit einer echten Teamleistung seines Quintetts, sondern auch mit nahezu perfektem Hörgenuss. Gleich beim Opener und Titelsong fällt neben dem satten und auffallend schmeichelnden Klang vor allem eins auf: Es herrscht Stille, wo Stille herrschen soll. Ruhiger kann eine Schallplatte kaum laufen. Selbst mit Kopfhörern ist nur selten etwas zu hören, das aus der Musik herausreißen könnte, obwohl das Quintett seine Instrumente durchweg sanft anfasst, und die Stücke wie etwa bei Ahwahnee luftig daherkommen und dem Vinyl nur wenig verzeihen. Die klar aufgeteilte Soundbühne erleichtert das Abtauchen in die zehn Stücke und ihrer jederzeit erkennbaren warm und direkt anmutenden klanglichen Gestaltung. Die Akteure und Akteurinnen bereiten sich in völliger Gleichberechtigung gegenseitig die Bühne. Die Kompositionen mögen von Lackner stammen, aber gerade er spielt sich am Klavier
nie in den Vordergrund, sondern unterstützt und komplettiert sein Quintett pointiert, aber
zurückhaltend. Den thematischen Grundstein des Albums bildet Lackners Blick auf die globalen und USA-spezifischen Unruheherde unserer Zeit. Besorgnis undMelancholie mögen sich nahezu durchgehend in den Kompositionen widerspiegeln, aber Spindrift ist auch ein Beweis für das Gute, das entstehen kann, wenn man sich entscheidet, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.”– Mint Magazine
“Überwiegend wird in großer Ruhe ausstrahlender Gemeinsamkeit musiziert und je länger das Album läuft, um so sicherer ist man, dass „Spindrift“ die Latte, die mit „Last Decade“ beachtlich hoch gelegt wurde, ebenfalls aus dem Stand nimmt. Darüber hinaus erstaunt es immer wieder, dass ein Künstler, unter dessen Namen ein Album veröffentlicht wird, so zurückhaltend und zugleich mannschaftsdienlich unterwegs ist, wie es bei Benjamin Lackner der Fall ist. “ – LP Magazine